22.-24.10.2021 | Ab nach Oberbayern!

Anmeldung
nach Terminfestlegung bei
Evelyne Kollmar,
Geschäftsstelle
Museumsfreunde Heilbronn e.V.

Di + Do 15 – 18 Uhr,
Telefon 07131 56-4541

E-Mail: evelyne.kollmar@heilbronn.de

„Ab nach München“ schreibt nicht nur Gabriele Münter 1901 in ihr Tagebuch. Wie viele andere junge Frauen, in der Regel aus dem gehobenen Bürgertum, geht sie nach München, um dort Malerei zu studieren. Das soll auch das Motto von uns Museumsfreunden für unsere Frühsommerreise sein, die wir trotz aller Widrigkeiten nun hoffen durchführen zu können.
Das bayrische Königshaus machte München zu dieser Zeit zu einem weltweit bedeutenden Zentrum der Malerei. In München lebten damals mehr Künstlerinnen und Künstler als in den Kaiserstädten Berlin und Wien zusammen. An den Werken der Neuen Künstlervereinigung und des Blauen Reiters können wir den Beginn einer neuen expressiven Ästhetik beobachten. Sie reproduziert nicht mehr den Bildgegenstand, sondern bei ihr dringt ein bildnerischer Geist durch, der sich frei macht von gegenständlichen Erscheinungsbild, der vereinfacht, ja deformiert. Der bewegende Impuls bei den Künstlerinnen und Künstlern ist die Freiheit der ganzen Person, Freiheit von Konvention und Nachahmung. Diesem Geist der damaligen Zeit wollen wir in unserer Reise nach Oberbayern nachspüren.

Freitag, 22.10.
Um 8:00 Uhr fahren wir in der Schlizstraße im großzügigen ****-Reisebus der Firma Groß ab. Wie könnten wir nach vierstündiger Anfahrt ins Bayrische besser eintreten als über den traditionellen Gasthof Moser, in dem wir unser Mittagessen einnehmen und über die Wieskirche, das ländliche Idyll und Rokkokowunder. Ihr rauschhaftes Innere wirkt von alleine und scheint die Gesetze der Statik und Materie zu überwinden, UNESCO-Welterbe aus gutem Grund. Geplant ist ein eigens für uns aufgeführtes kleines Orgelkonzert, das uns in die Zeit des Rokkoko eintauchen lässt. Danach werden wir im Hotel Seeblick in Bernried am Starnberger See unsere Zimmer beziehen und anschließend gemeinsam zu Abend essen. Der Abend kann individuell am See genossen werden.

Samstag, 23.10.
Nach dem Frühstück führt uns unser Bus durch das Blaue Land, die idyllische Gegend zwischen Murnau, Sindelsdorf und Kochel, zum Franz Marc Museum nach Kochel am See. Diese Landschaft war Franz Marc Landfrische und Ausflugsziel. Hier erwarb er 1914 ein traumhaft gelegenes Haus für sich und seine Frau Maria. Das Museum mit seinem 2008 errichteten Erweiterungsbau erlaubt nun, dass endlich das Werk Franz Marcs in ganz neue Zusammenhänge gestellt werden kann.

Nach dem Mittagessen in den Kochler Stuben in Kochel bringt uns unser Bus in die Bergwerksstadt Penzberg. Mit 21 Jahren kam Heinrich Campendonk 1911 aus dem Rheinland nach Oberbayern und wurde das jüngste Mitglied des Blauen Reiter. Penzberg mit seinen besonderen Koloniehäuschen und Bergwerksanlagen beeindruckten ihn als Motive und waren der Einstieg in ein eigenständiges Kunstschaffen, das bis in die 50er Jahre reicht. Das neue Museum Penzberg – Sammlung Campendonk beherbergt seit 2016 die größte Sammlung seiner Werke, von denen einige auch durch den genialen Kunstfälscher Beltracchi (zweifelhafte) Berühmtheit erlangten. Nach dem Besuch dieses kleinen aber feinen Museums geht es zurück in unser Hotel, zum gemeinsamen Abendessen.

Sonntag, 24.10.
Nach dem Frühstück und der Unterbringung unseres Gepäcks im Bus fahren wir zum Münterhaus ins nahe Murnau. Hier lebte Gabriele Münter bis zu ihrem Tod 1962, von 1909 bis 1014 zusammen mit Wassily Kandinsky. Häufige Besuche von Franz Marc, August Macke, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin sowie des Komponisten Arnold Schönberg ließen das „Russenhaus“ zu einem bedeutenden Treffpunkt der Avantgarde werden. Auch der Almanach Der Blaue Reiter entstand hier. Einige Bilder von Münter und Kandinsky und Originalmobiliar lassen das Flair der damaligen Zeit aufleben. Im Wechsel wird eine Gruppe das Schlossmuseum im Zentrum Murnaus besuchen, wo Werke der Künstler des Blauen Reiters (Kandinsky, Münter, Werefkin, Marc und Campendonk) einen besonderen Schwerpunkt bilden.

Unser Mittagessen werden wir in Murnau im Gasthaus Griesbräu einnehmen. Danach bringt uns unser Bus ins nahe Polling, wo wir uns auf einer Wiese am Ufer der Ammer die Säulenhalle STOA169 anschauen. 121 Säulen, von denen 81 gestaltet sein werden, von KünstlerInnen aus aller Welt tragen ein gemeinsames Dach, Sinnbild für unsere Weltkultur, so die von hinduistischen Tempeln abgeleitete Idee des Initiators und Künstlers Bernd Zimmer. Auf seinen Reisen habe er die Erkenntnis gewonnen: „Als Menschen sind wir alle gleich, wir haben uns nur kulturell unterschiedlich entwickelt.“ Beteiligt haben sich KünstlerInnen aller Kontinente, so etwa der beninische Künstler Georges Adéagbo oder unsere Ernst Franz Vogelmann-Preisträger Ayşe Erkmen und Roman Signer. Gegen 22:00 Uhr werden wir in Heilbronn zurück sein.

Im Reisepreis enthalten sind:
  • Fahrt im ****-Reisebus mit Gepäckversicherung
  • 2 Übernachtungen mit Frühstück im Hotel Seeblick in Bernried am Starnberger See
  • 2 × 3-Gänge-Abendessen im Hotel Seeblick
  • Essen mit Getränk im Gasthaus
  • Alle Eintrittspreise und Führungen sowie die
  • „obligatorische“ Verpflegung im Bus

Wir freuen uns, Sie auf dieser Reise begleiten zu dürfen und neue Mitglieder kennen zu lernen,
Ihre Reisebegleiter
Karl-Heinz Kimmerle und Helmut Scholl

Bildnachweis
  • 1. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d3/Wieskirche%2C_August_2017.jpg
  • 2. https://img.fotocommunity.com/wieskirche-steingaden-2-d57384cc-6f06-4bee-a216-d5f891904a95.jpg?height=1080
  • 3. https://mapio.net/images-p/30302734.jpg
  • 4. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/eb/Franz_Marc_Museum_%282%29.jpg/1200px-Franz_Marc_Museum_%282%29.jpg
  • 5. https://www.museum-penzberg.de/fileadmin/user_upload/Sammlung/Sammlungen_Bild_1.jpg
  • 6. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f5/S%C3%A4ulenhalle_STOA169_in_Polling.jpg/1280px-S%C3%A4ulenhalle_STOA169_in_Polling.jpg